Samstag, 12. Januar 2005 // 15:45 Uhr.

Olympia-Qualifikation, 2. Spieltag

3 : 1
(1:1, 1:0, 1:0)
Schweiz Norwegen


Matchtelegramm

 

Zuschauer: Schluefweg, Kloten. - 4051 Zuschauer.
Schiedsrichter: Poliakov (RUS), Barvir (CZE)/Masik (SLK).
Tore:
      ·  1:41 Forster (Jeannin) 1:0.
      ·  8:10 Mats Trygg (Vikingstad) 1:1.
      ·  38:53 Thomas Ziegler (Reichert, Blindenbacher) 2:1.
      ·  43:05 Lemm 3:1.

Strafen: 9-mal 2 plus 10 Minuten (Martin Gerber) gegen die Schweiz, 10-mal 2 Minuten gegen Norwegen.

Schweiz: Martin Gerber (Ersatz: Hiller); Streit, Keller; Blindenbacher, Bezina; Seger, Forster; Vauclair; Rüthemann, Thomas Ziegler, Wirz; Della Rossa, Conne, Jenni; Wichser, Jeannin, Fischer; Ambühl, Romy, Reichert; Lemm.

Norwegen: Grotnes (Ersatz: Norgren); Knold, Mats Trygg; Jakobsen, Ygranes; Ryman, Myrvold; Nilsen; Hansen, Marius Trygg, Spets; Thoresen, Vikingstad, Olsen; Bastiansen, Skrøder, Ask; Hallem, Nagel, Marthinsen; Andersen.

Torschüsse: 32:20 (14:6, 10:6, 8:8).

Bemerkugen: Schweiz ohne Steinegger (verletzt) und Plüss (krank). Norwegen ohne Knutsen (verletzt), Wiberg.

Hart erkämpfte Punkte für die Schweiz

Von Urs Berger

In einem schnellen und spannenden Spiel mit viel Emotionen und schönen Checks gewannen die Schweizer mit etwas Mühe zuletzt doch sicher mit 3:1 gegen Norwegen. Die ersten 35 Minuten konnten die Norweger ausgeglichen gestalten, verloren aber danach mit unnötigen Strafen das Spielkonzept und mussten in der 39. Minute ein "weiches" Tor der Schweizer hinnehmen. Dennoch können die Norweger stolz darauf sein, die manchmal etwas konzeptlos spielenden Schweizer so lange gefordert zu haben. Der Mann des Schweizer Spieles war Martin Gerber, der die Schweizer mit guten Paraden im Spiel hielt.

Für die Schweizer Nationalmannschaft ging es in diesem Spiel um viel. Dies merkte man ihnen an und dementsprechend motiviert starteten sie in das Spiel. Schon aus dem ersten Schuss auf den norwegischen Torhüter Pal Grotnes wurde das erste Tor. So stand es bei 1:41 nach einem harten Schuss von der blauen Linie von Sandy Jeannin durch einen Ablenker von Beat Forster 1:0. Die Schweizer wurden nun Offensiver und kamen so zu einigen guten Chancen durch Marc Reichert und Ivo Rüthemann, welche aber beide am norwegischen Torhüter Pal Grotnes scheiterten. In der 9. Minute gab es nach dem Ausgleichstreffer der Norweger viel zu diskutieren. War es ein Tor oder keines? Die Schweizer waren gerade aus einer Unterzahl wieder vollständig und versuchten sich aus dem Drittel zu befreien, als dieser Befreiungsschuss unglücklich vor einem norwegischen Spieler landete. Dieser schoss auf Martin Gerber, welcher die Scheibe unter Kontrolle zu haben schien, jedoch durch einen von einem Schweizer gestossenen Norweger, behindert wurde. So konnte Mats Trygg nur noch ins nun offene Tor einschieben. Nun waren die Schweizer verunsichert und verloren das Spielkonzept aus den Augen. Anstelle aus einer gesicherten Defensive zu spielen und auf die Fehler der Norweger zu warten, drängten alle Spieler nach vorne, um das Führungstor zu erzielen. Dies hätte ins Auge gehen können, doch hielt Martin Gerber die Schweizer im Spiel, indem er immer wieder die Chancen der Norweger zu Nichte machte.

Im zweiten Drittel spielten die Schweizer Angsthasenhockey und vergaben zahlreiche gute Chancen. Die Eisgenossen hatten kaum richtige Checks gegen die Norweger und die Skandinavier waren immer wieder einen Schritt schneller und aggressiver an der Scheibe. Die Schweizer konnten froh sein, dass die Norweger nicht ihre Leistung des Spieles gegen die Dänen abrufen konnten. Doch die Schweizer nahmen ab der 30. Minute wieder das Spielgeschehen in ihre Hand und es war nur noch eine Frage der Zeit, ehe die Schweizer ein Tor erzielen würde. Doch zuerst scheiterten Ivo Rüthenann, Marc Reichert, Adrian Wichser und Marcel Jenni am norwegischen Torhüter, ehe Thomas Ziegler 69 Sekunden vor Drittelsende mit einem Sonntagsschuss Pal Grotnes zum 2:1 bezwingen. So konnten die Eisgenossen mit einem Eintorevorsprung in die Pause gehen und sich auf den letzen Spielabschnitt vorbereiten.

Diese Vorbereitung schien ihnen gut getan zu haben, konnte doch nur 185 Sekunden nach dem Beginn des letzen Abschnitts Romano Lemm das wichtige und vorentscheidende 3:1, mit einem satten Schuss von der blauen Linie, erzielen. Nur 75 Sekunden später scheiterte Flavien Conne aus aussichtsreichster Position am norwegischen Torhüter, als dieser einen Schuss an den Pfosten lenkte. Nun übernahmen die Schweizer das Spieldiktat komplett und kontrollierten das Spiel sicher. Immer wieder tauchten sie gefährlich vor dem skandinavischen Torhüter auf, konnten aber kein Tor erzielen. So endete das Spiel mit einem mit einem nicht ganz unverdienten Sieg der Schweizer, auch wenn dieser schwer erarbeitet war, schenkten doch die Gäste aus Notwegen den Schweizern nichts.

Nach dem Spiel sprach der sichtlich erleichterte Ralph Krueger von einem sehr schweren und harten Kampf um diese beiden Punkte. Ebenfalls strich er die Kampfkraft der Norweger hervor, welche ihn nicht überrascht hätte. " Für mich war die Phase im Mitteldrittel entscheidend, als wir lange mit 3 gegen 5 Spielen mussten. Nachdem wir diese überstanden hatten, ging ein Ruck durch die Mannschaft und wir konnten noch einmal einen Gang höher schalten." Dieser wichtige Sieg gibt den Schweizern nun die nötige Ruhe und Sicherheit, um morgen gegen die Dänen einen weiteren Sieg zu erlangen.

Martin Gerber meinte nach dem Spiel, dass der 1:1 Ausgleichstreffer aus seiner Sicht irregulär war, da ein offensichtliches Torraumoffside nicht abgepfiffen wurde. " Das Spiel, " so Gerber weiter, "war nicht einfach zu gewinnen, da es bei den wenigen Schüssen, die auf mein Tor kamen, bereit zu sein galt. Vor allem im Mitteldrittel war das Spiel lange auf der Kippe, doch konnten wir uns dank den "Special Teams" im Spiel halten. Auch für mich war die 3 gegen 5 Situation gegen uns spielentscheidend, konnten wir uns dort, dank der starken Defensive, wieder auffangen." Auf die Frage wie sie morgen gegen die Dänen spielen wollen, erklärte er, dass "wir das beste Spiel machen wollen, das wir können. Natürlich würde uns auch ein Unentschieden reichen. Doch wir wollen dieses auch gewinnen, damit wir mit einer reinen Weste an das Olympische Turnier nach Turin fahren können."


Fotos: Thomas Oswald


























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