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Bericht:

Basel gibt Geschenk zurück



Von Andreas Bernhard

Zürcher und Basler mögen sich also doch. Einen Tag nachdem die ZSC Lions den Baslern nach 13 Niederlagen wieder einmal einen Sieg schenkten revanchierten sich die Basler und bescherten den Zürchern den höchsten Saisonsieg

Die ZSC Lions seien in erster Linie ein sozialer Verein, heisst es in den Reihen des Zürcher Stadtklubs. Das erkläre die Tatsache, dass man in dieser Saison bereits zweimal beim Tabellenletzten in Basel Punkte hergegeben habe. Auch zuhause im Hallenstadion tun sich die Lions vorallem gegen eher limitierte Mannschaften schwer.
Nicht nur der verletzungsbedingte Ausfall von Topscorer Adrian Wichser zwang Harold Kreis daher zu massiven Linienumstellungen. Nach der schlechten Leistung am Vortag musste er versuchen, neue Akzente zu setzen.

Heute funktionierte zumindest das Powerplay. Alle Tore zur 3:0 Führung nach dem ersten Drittel erzielten die Lions mit einem Mann mehr auf dem Eis. Pavlikovsky traf bereits nach drei Minuten als Stefan Voegele auf der Strafbank sass und als Andreas Camenzind gleich für vier Minuten (Stockschlag und Crosscheck) verbannt wurde, verwerteten Forster und Lakhmatov zur Vorentscheidung. Als Severin Blindenbacher nach nur 54 Sekunden im zweiten Drittel zum 4:0 traf, war die Partie endgültig gelaufen. Es war der 22. Schuss der Lions auf das Tor von Simon Züger, der sich heute zwar wieder auszeichnen konnte, trotzdem nicht bei allen Treffern schuldlos blieb. Die Basler hatten zu diesem Zeitpunkt gerade mal dreimal auf das Tor von Ari Sulander geschossen.

Aus dem letzten Heimspiel gegen die SCL Tigers haben die Lions ihre Lehren gezogen. Sie liessen nach dem konfortablen Vorsprung nicht nach und erkämpften sich weiter gute Chancen. Eine davon, eine speziell schön herausgespielte, verwertete Mathias Seger zum 5:0. Die Scheibe zirkulierte von Gloor zu Monnet, der den völlig allein stehenden Seger bediente. Auf der anderen Seite brauchte Ari Sulander nur einmal ersthaft einzugreifen. Peter Sejna sass auf der Strafbank weil er nicht wusste, dass man ohne Helm nicht mehr weiter spielen darf und Patric Della Rossa scheiterte mit seiner Direktabnahme am stilsicheren Finnen. Es war der einzige Schuss der Basler in zwei Powerplays im Mitteldrittel. Im gesamten Spiel verzeichneten die Basler nur 9 Torschüsse, die Lions deren 46!

Spiele mit so wenigen Schüssen sind für die Torhüter sehr schwierig. So liess auch die Konzentration von Ari Sulander nach. Er musste sich von einem Schlenzer von Yves Sarault von der blauen Linie aus bezwingen lassen. Es war das 6:1. Kim Lindemann hatte in der Zwischenzeit mit einem schönen Schuss in die rechte obere Torecke getroffen. Sejna, Gloor und Lemm erhöhten noch auf 9:1, wobei vorallem das 7:1 durch Sejna, der den Puck aus der Luft direkt verwertete, die Zuschauer begeisterte.

Die Basler zeigten in keiner Phase eine Gegenwehr und machten es den Einheimischen leicht, etwas für die angeschlagenen Seelen zu tun.

Julian Walker, gestern habt ihr gegen den gleichen Gegner noch gewonnen, heute werdet ihr mit einer Packung abgefertigt. Wie erklärst du dir das?

Wir waren von Anfang an nicht bereit und haben schon früh ein Tor erhalten. Zudem waren wir offensiv einfach harmlos. Mit 9 Torschüssen kann man keinen Gegner schlagen.

Wie sieht deine persönliche Situation aus? Stehst du im Kontakt mit den Minnesota Wild, die dich 2006 in der 6. Runde gedraftet haben?

Nein, ich habe nur vor der Saison kurz etwas von ihnen gehört. Ich konzentriere mich auf den EHC Basel und zudem wollte ich zuerst noch meine Lehre abschliessen. Deshalb herrscht da eher Funkstille.

Du spielst mehrheitlich in der 4. Linie. Ist das nicht zu wenig, um genügend Fortschritte für den Sprung in die NHL zu machen?

Ich komme in dieser Saison schon öfters zum Einsatz und da ich nun als Center spielen kann, habe ich mehr Einfluss aufs Spiel. Ich habe definitiv einen Schritt nach vorne gemacht. Das heutige Spiel lassen wir jetzt einmal weg. Schön wäre es natürlich, wenn ich noch Einsätze im Powerplay und Boxplay erhalten würde. Aber das entscheidet natürlich der Trainer und ich warte geduldig auf meine Chance.




Fotos von Dominik Zabel

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