Bericht:

Mit Disziplin und Wille zum Sieg



Von Urs Berger

Die Aufgabe für den SC Bern hätte nicht schwerer sein können. Ausgerechnet gegen den Qualifikationssieger aus der deutschen Eishockeyliga mussten die Berner zu erst spielen. Lange war das Spiel auf Messers schneide, ehe in der 42. Minute Patrick Bärtschi das entscheidende 2:1 für Bern erzielen konnte. Die Nürnberger waren danach bemüht, doch scheiterten sie an der Berner defensive oder an Marco Bührer. Am ende gewannen die Berner klar mit 4:1.

Im ersten Spiel des Qualifikationsturniers in Nürnberg hatten beide Teams ihre Anfangsschwierigkeiten. Das Spiel startet denn auch Verhalten. In den ersten Minuten tasteten sich beide Teams ab. In der fünften Minute waren es die Berner, welche mit einem ersten richtigen Angriff Gefahr vor das Tor der Nürnberger brachten. Doch Frederic Cassivi, der Torhüter der Nürnberger, konnte Dubé stoppen. Der 192 Zentimeter grosse Schlussmann war denn auch in den nächsten Aktionen immer wieder gefordert. Eine Chance um die ander stoppte der ruhige Blocker. Weder Abid (10.), Dubé (14.) noch Reichert (17.) vermochte an ihm vorbei zukommen. Nicht nur die Berner bekundeten Mühe mit dem Tore erzielen. Auch Nürnberg hatte Probleme. In der sechsten Minute schloss Brian Swansson einen schnellen Konter mit einem Schuss an die Latte von Marco Bührer ab. In der 15. Minute musste auch Marco Bührer sein können zeigen. Jarrett Cole zig ab der blauen Linie ab. Bührer reagiert schnell und konnte den Schuss im Fanghandschuh verschwinden lassen. Mit Fortdauer der Partie wurde der Körpereinsatz immer härter. Daraus resultierten auch einige Strafen. So musste der SC Bern in der 24. Minute eine heisse Situation überstehen.

Ice Tigers nutzten Chancen nicht

Während 33 Sekunden mussten die Berner mit zwei Mann weniger Spielen. Nürnberg konnte diese Situation nicht ausnützen. Sie hatten die eine oder andere Chance, scheiterten aber ihrerseits an Marco Bührer oder der sehr guten Defensive der Berner. Zwei Minuten später kam für Nürnberg bereits die nächste Möglichkeit. Doch auch diese liessen sie ungenützt verstreichen. Anders der SC Bern. In der 30. Minute musste Aleksander Polaczek wegen Hakens für zwei Minuten auf die Strafbank. Der Berner Ramzi Abid nutzte diese Chance zur Führung aus und stocherte die Scheibe in das Tor des Gastgebers. Die Partie war lanciert. Die Nürnberger kamen nun besser in das Spiel. Sie liessen dem SC Bern keine Räume mehr und schnürten dies phasenweise in ihrem Drittel ein. In der 36. Minute waren die Berner Spieler auf dem Eis von einem langen Einsatz müde. Dies Chance nutzte Andre Savage mit einem satten Schuss ab der blauen Linie zum Ausgleich aus. Die Gastgeber erhöhten den Druck weiter. Marco Bührer war das eine oder ander Mal noch gefordert, doch schossen die Deutschen zu wenig genau, um den Berner Schlussmann in Bedrängnis zu bringen. Dies sollte sich im dritten Drittel rächen.

Bern im letzen Drittel überlegen

Die Berner starteten konzentrierter als im mittleren Abschnitt. Konsequent machten sie Druck auf das Tor der Nürnberg Ice Tigers. Bereits nach 73 Sekunden nach wieder Beginn schloss Patrick Bärtschi einen Einzelvorstoss zum 2:1 für Bern ab. Die Ice Tigers blieben aber gefährlich, versuchten mit kurzen Einsatzzeiten Druck auf die Berner zu machen. Der Gast reagierte mit einer Tempoverschärfung. Diese zollte denn Nürnbergern Tribut. In der 51. Minute wurde Simon Gamache vom temporär Ausländer Lee Goren schön angespielt und Gamache hämmerte die Scheibe mit voller Wucht in das gegnerische Tor. Der Faden war nun beiden Gastgebern gerissen. Sie versuchten, mit schnellen Vorstössen über die Flügel, die Berner in Not zu bringen. In den letzen Minuten des Spieles versuchte Nürnberg noch das unmögliche Möglich zu machen. Sie nahmen den Torhüter zu Gunten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Berner jedoch verteidigten den Vorsprung geschickt und konnten 39 Sekunden vor Ende des Spieles durch Sebastien Bordeleau das 4:1 erzielen. Morgen trifft der SC Bern in Nürnberg auf den HC Kosice. Sollten die Berner dieses Spiel ebenfalls gewinnen, dann wäre der Klub mit der grössten Zuschauerkulisse im Schaufenster des europäischen Eishockeys. Und dies würde allen Beteiligten nur recht sein.