Bericht:

Das erste Ziel erreicht



Von Urs Berger

Der SC Bern gewann in einem intensiven und spannenden Spiel gegen den HC Kosice mit 5:4. Am Ende mussten aber die Berner trotz eines frühen 2:0 Vorsprunges zittern. Schlüssel zum Erfolg der Berner war das Powerplay, Ramzi Abid und der unbedingte Wille zum Sieg.

Anders als im gestrigen Spiel gab es kein Abtasten mehr. Die Berner waren von Anfang an bereit. Der HC Kosice aus der Slowakei merkte dies sofort. In der fünften Minute musste Juraj Kledrowetz auf die Strafbank. 83 Sekunden später musste mit Juraj Faith ein weiterer Slowake in die Kühlbox. Die Berner zogen ein schnelles Powerplay auf. Dennoch verstrichen die 33 Sekunden in doppelter Überzahl ohne Torerfolg. Die Slowaken konnten sich, trotz dem von der Strafbank zurückgekehrten Kledrowetz, nicht aus der Umklammerung der Berner befreien. Kurz vor Ablauf der zweiten Strafe sah Simon Gamache den freistehenden Lee Goren. Dieser bezwang den unsicher wirkenden Miroslav Lipovsky zur 1:0 Führung der Berner. Drei Minuten später erhöhten die Berner, welche erneut im Powerplay spielen konnten, auf 2:0 Christian Dubé konnte das Zuspiel von Richard Jackmann und Simon Gamache zum zweiten Tor verwerten. Die Berner spielten weiter mit Tempo und Leidenschaft auf das Tor der Slowaken. Diese vermochten sich jedoch zu wehren. In der 16. Minute musste Marco Bührer aus dem nichts einen Angriff der Slowaken mit einer schnellen Reaktion retten. Dabei konnten die Slowaken zum ersten Mal von ihren läuferischen Fähigkeiten profitieren. Dies vermochten sie jedoch nicht in Tore umzusetzen.

In 2:05 Minuten 4 Tore

Dies änderte sich jedoch im zweiten Drittel. Der HC Kosice kam besser in das Spiel. Die Berner waren nun im eigenen Drittel unter Druck. Dies führte zur einzigen Strafe gegen den SC Bern. Phillippe Furrer musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Diese Chance lies sich der slowakische Klubvertreter nicht nehmen. Juraj Faith schloss die Überzahl mit dem 2:1 Anschlusstreffer. 31 Sekunden später glichen die Slowaken zum 2:2 aus. Dabei sah die Berner Verteidigung nicht besonders gut aus. Beide Verteidiger standen mit dem Rücken zum angreifenden Spieler und waren dadurch einen Schritt zu spät. John van Boxmeer sah dies und reagierte sofort. Er rief seine Verteidiger im anschliessenden Time-out zur Ordnung auf. Dieser Weckruf schien bei den Bernern anzukommen. Patrick Bärtschi schloss kurz darauf einen schnellen Spielzug zur erneuten Führung erfolgreich ab. Der Torjubel war kaum verklungen, als die rote Lampe wieder aufleuchtet. Nach dem Anspiel kamen die Slowaken am schnellsten an die Scheibe. Mit zwei Pässen waren sie im Drittel der Berner. Und erneut sah die Verteidigung der Berner nicht gut aus. Diese machte erneut den gleichen Fehler wie beim ersten Ausgleich. Die Berner liessen jedoch nicht locker. Sie erhöhten diesmal nicht das Tempo wie im ersten Spiel gegen die Ice Tigers, sondern brachten mehr Physis in das Spiel. Diese Tatsache gefiel den Slowaken nicht. Sie hatten Mühe, diese zu erwidern. Dies gelang ihnen nicht. Ganz im Gegenteil. Die Berner vermochten fünf Minuten vor ende des mittleren Drittels erneut in Führung zu gehen. Ramzi Abid vermochte einen Rebound des Torhüters mit einem Backhand Schuss im Tor des Slowaken zu versenken.

Zwei Tore durch Abid, drei Assists durch Gamache

Der letzte Spielabschnitt versprach erneut viel Spannung. Ihren Teil dazu beigetragen haben beide Teams und die Schiedsrichter. Knapp fünf Minuten nach wieder beginn glich der HC Kosice zum 4:4 aus. Nach Konsultation der Wiederholung wurde der Treffer trotz Protesten der Berner gegeben. Das Tor hätte aber nicht zählen dürfen. Es wurde klar mit einer Kickbewegung wie beim Fussball erzielt. Juraj Faith schloss das Zuspiel mit Michel Miklik mit einem Innenrist Schuss in das Tor von Bührer ab. Die Berner liessen sich jedoch nicht aus ihrem Konzept bringen. Ruhig spielten sie weiter. In der 53. Minute war erneut Ramzi Abid der Mann, der wichtige Tore erzielen kann. Im Powerplay wurde er von Sebastien Bordeleau schön angespielt. Dieser konnte ein Zuspiel von Simon Gamache schnell auf den Torschützen weiterleiten. Nun kamen bange Momente für das Team aus der Schweiz auf. Kosice begann sich wieder auf ihre Stärken zu besinnen. Die Berner hielten jedoch dagegen. Dieser Einsatz zahlte sich denn auch aus. Die Berner vermochten die Schlussminuten ohne weiteren Gegentreffer zu überstehen. Anders sah es jedoch bei David Jobin aus. Dieser musste wegen einer Schulterverletzung nach einem Check eines Slowaken verletzt aus dem Spiel ausscheiden. Ob der Berner jedoch beim Champions Hockey League Start am 8. Oktober auswärts gegen den HV71 Jönköping spielen wird, wird sich weisen. Dem SC Bern in der jetzigen Verfassung ist die eine oder andere Überraschung zuzutrauen. Des Weiteren wird es interessant sein, zu sehen, wie sich der SC Bern in der National League wieder zurechtfindet. Auf die Berner wartet in den nächsten sechs Tagen mit den beiden Auswärtsspielen am Dienstag (Fribourg) und Samstag (Davos) so wie dem Heimspiel am Freitag gegen Kloten ein hartes Programm.