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Bericht:

ZSC Lions haben es geschafft – Finale!



Von Stefan Bosshard

Helsinki – Das Eishockey-Märchen geht weiter. Mit einer weiteren beeindruckenden Leistung besiegten die ZSC Lions im Halbfinal-Rückspiel Espoo Blues klar mit 1:4. Je zwei Treffer im Powerplay sowie ins leere Tor sorgten für die Entscheidung

Das Motto der ZSC Lions vor dem Rückspiel im Halbfinal der Champions Hockey League gegen Espoo Blues aus Finnland war klar: Viel Selbstvertrauen, aber nur kein Übermut. Nach dem 6:3-Sieg im Hinspiel lagen den Lions gleich zwei Matchpucks auf. Die Personaldecke der Blues ist deutlich dicker geworden. Insgesamt sechs Stammspieler sind nach diversen Verletzungen und Absenzen den Finnen wieder verfügbar. Auf Seiten der Lions fehlte Verletzungsbedingt Ausländer Nummer sechs, Blaine Down vom Partnerteam GCK Lions.

Zu Beginn liessen die Lions Espoo gewähren, Ryan Keller und Petri Lammassaari scheiterten nach 3 Minuten nur knapp an Ari Sulander. Der finnische Schlussmann bei den Zürchern war der gewohnt ruhige Rückhalt. Der Zürcher Goalie wirkte Topmotiviert, so wollte er gegen seine Landsleute ein gutes Spiel bestreiten. Das gefährlichste Powerplay-Team dieser Champions Hockey League, die ZSC Lions, brauchen keine 5 Minuten für ein Powerplaytor, zeigten diese Gefährlichkeit und Effizienz auch am heutigen Abend. Thibaut Monnet, welcher geschickt vor dass Tor fuhr, brachte das Gastteam nach einem herrlichen Querpass von Jean-Guy Trudel in Führung.

Das Startdrittel verlief ausgeglichen. Beide Teams kamen zu guten Chancen. Espoo Blues konnte im Powerplay keine Akzente setzen. Die Finnen hatten grosse Schwierigkeiten, sich in drittel der Lions festzusetzen, was der routinierten Leistung der Löwen zu verdanken war. Auch beim zweiten Powerplay konnten die mitgereisten Lions-Fans jubeln. Zweites Powerplay, zweiter Treffer, sensationelle Ausbeute. Captain Mathias Seger erwischte mit einem satten Schuss von der blauen Linie Bernd Brückler. Brückler war dabei nicht ganz unschuldig, da dieser freie Sicht hatte. Für Seger war dieser Treffer eine kleine Wiedergutmachung, da dieser seinen Reisepass verlor. Bemerkenswert, der zweite Assist von Trudel am heutigen Abend, der 8 im 6 Spiel dieser CHL.

Anschlusstreffer brachte Espoo zurück ins Spiel

Die Finnen fanden immer besser ins Spiel. Sulander zeigte mehrere gute Paraden und hielt sein Team im Spiel. Ismo Kuoppala bezwang schliesslich den Zürcher Schlussmann. Stefan Ohman setzte sich gegen Philippe Schelling durch und gab die Scheibe Backhand weiter zum finnischen Verteidiger. Ein schöner Anschlusstreffer, welcher Espoo Aufschwung gab. Stimmung kehrte zurück in die LansiAuto Arena. Glück konnten die Lions auch noch in Anspruch nehmen. Im Powerplay der Finnen behinderte Erkki Rajamaki Seger sowie Sulander und erhielt eine Strafe. Ärgerlich für die Blues, da Keller’s Schuss das Tor fand. Der Anschlusstreffer wurde richtigerweise vom Referee aberkannt.

Im Schlussdrittel konzentrierten sich die Lions ganz auf die Defensive. Die Finnen drückten auf den Ausgleich. In der 52 Minute scheiterte Rajamaki am überragenden Sulander. Die Lions waren während dieser Phase einige Male nachlässig, blieben aber unbestraft. Die Zeit lief gegen Espoo und für die Lions. Nach dem Timeout lies Brückler seinen Platz einem sechsten Feldspieler. Dies rächte sich brutal. Trudel traf zum 1:4, dies war bereits der dritte Skorerpunkt des Kanadiers im heutigen Spiel. Das 1:5 erzielte Ryan Gardner, ebenfall ins leere Tor. Dies war das 6. Tor im 6. Spiel des Neo-Schweizers.

Damit schreiben die Löwen aus Zürich Eishockeygeschichte. Der Finaleinzug ins Champions Hockey League Finale ist der grösste Erfolg einer Schweizer Klubmannschaft im Internationalen Eishockey. Im Finale am 21. und 28. Januar 2009 treffen die ZSC Lions auf den russischen Vertreter Metallurg Magnitogorsk, welche UFA überraschend nach Penaltyschiessen bezwang.

Aufstellung
ZSC Lions: Sulander (Ersatz: Flüeler); Suchy, Blindenbacher; Seger, Geering; Schnyder, Schelling; Cadonau, Gloor; Alston, Pittis, Trudel; Sejna, Gardner, Wichser; Bastl, Bühler, Monnet; Kamber, Krutov, Grauwiler
Espoo Blues: Brückler (Ersatz: Koskinen); Kurki, Alanko; Clarke, Kokko; Huczkowski, Lajunen; Kuoppala, Nattinen; Puustinen, Rajamaki, Keller; Lammassaari, Uhlback, Ohman; Ryhanen, Kahkonen, Miettinen; Lostedt, Tolsa, Sallinen
Referees: Jablukov, Looker, Semjonov, Winnekens

Telegram Espoo Blues - ZSC Lions
LansiAuto Arena, Espoo – 6’800 Zuschauer (ausverkauft)
6’ Monnet (Trudel, Alston/Ausschluss Alanko) PP 0:1, 16’ Seger (Pittis, Trudel/Ausschluss Huczkowski) PP 0:2, 34’ Kuoppala (Ohman, Uhlback) 1:2, 59’ Trudel EN 1:3, 59’ Gardner (Wichser, Suchy) EN 1:4

Bemerkungen
58:00 Timeout von Espoo Blues, danach ohne Goalie
Torschüsse 34:24 (14:14, 11:4, 9:6)




Fotos von Tommy Peltonen

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