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Bericht:

Clevere Finnen besiegen die Schweizer



Von Roland Jungi

Nach den zwei Spielen gegen Schweden zeigten die Schweizer in der ersten Partie gegen die Finnen eine solide Leistung. Einzig bei der Produktion der Tore sündigten die Eidgenossen. Die Finnen ihrerseits beeindruckten mit ihrer sehr guten Chancenauswertung und gewannen dank dieser verdient mit 3:0-Toren.

Denkbar ungünstig begann das Spiel für die Schweizer. Nach lediglich 25 Sekunden kassierte Kevin Romy eine Strafe ein. Die Finnen zogen ein gutes Power-Play auf, Niskala liess Goalie Bührer mit seinem Blueliner keine Chance. Damit war die Partie lanciert. Nach der kleinen Druckphase der Schweizer übernahmen die Finnen wieder das Kommando. Kerman, Hirschovits und Pyörälä sündigten im Abschluss oder am sicheren Marco Bührer. Mit hohem Tempo und hoher Intensität gings weiter. Lehtonen und Makkonen mussten danach zur Kenntnis nehmen, dass Goalie Bührer nur mit präzisen Schüssen zu bezwingen war. Erst jetzt kamen die Schweizer zu ihren ersten hochkarätigen Abschlüssen. Romano Lemm hatte in der 14. Minute den Ausgleich auf dem Stock. Keinen Tick besser erging es Julien Sprunger im nächsten vielversprechenden Angriff. Riksman zeigte seine Klasse und behändigte den Puck. Es fiel bei den Finnen auf, dass sie die Schweizer nicht in den gefährlichen Slot eindringen liessen.

Auch im Mittelabschnitt vermochten die Gastgeber die Fehlerquote bei den Zuspielen nicht zu minimieren. Dies bestraften die Nordeuropäer mit dem zweiten Gegentor nach 24 Minuten. Hyvönen düpierte Marco Bührer mit einem Beinschuss. Einmal zeigte sich die Schwäche der Schweizer bei der Chancenauswertung. In Unterzahl entwischten Jeannin und Diaz, doch beide sündigten im Abschluss. Als Sprunger in der 29. Minute, die Schweizer spielten Power-Play, regelwidrig von der Finnischen Verteidigung zu Fall gebracht wurde, blieb die Pfeife der Headschiris stumm. Der Freiburger Stürmer zwang in der 32. Minute Riksman zu einem Big-Save. Das gleiche Schicksal ereilte Verteidiger Furrer. Kurz vor Drittelsende prüfte Déruns Finnlands Goalie Riksman. In der 37. Minute vermochte sich Goalie Bührer nicht mehr rechtzeitig auf die andere Torseite zu verschieben, sodass Koskenkorva keine Mühe bekundete, die Scheibe aus spitzem Winkel im Schweizer Tor zu versorgen.

Im letzten Drittel erhöhten die Schweizer den Druck aufs Tor der Finnen. Während dieser Phase vergibt Goran Bezina knapp. Die Finnen liessen sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Bührer pflückte nach 50 Minuten einen Schuss von Hyvönen herunter. Thibaut Monnet nahm danach volles Risiko und schoss knapp am gegnerischen Tor vorbei. Trotz der drei Gegentore bewies Goalie Bührer sieben Minuten vor dem Ende seine Klasse, als dieser mit einer mirakulösen Parade eine Shorthandermöglichkeit von Kermann sehenswert zunichte machte. In der Schlussphase vergaben Josi und Furrer, die beiden Berner-Spieler, gute Chancen. Letztlich blieb es beim 3:0-Sieg der Finnen.

Gutes Gefühl für die WM

Ralph Krueger, der Schweizer Chefcoach, äusserte sich wie folgt nach dem Spiel: „Wir waren offensiv ebenbürtig, liefen aber stets einem Rückstand hinterher. Defensiv standen wir nicht stabil genug, zudem fehlte es oftmals an der nötigen Konzentration meines Teams. Ich habe einige Dinge gesehen, welche wir nach dem Studium des Videos anpacken müssen. Das Tempo der Finnen war sehenswert.“ Trotz der Niederlage meinte Krueger weiter: „Ich habe ein gutes Gefühl im Hinblick auf die Weltmeisterschaft.“

Das nötige Glück fehlte!

Marco Bührer, welcher heute das Schweizer Tor hütete, resümierte das Geschehen wie folgt: „Wir haben gut gespielt. Leider fehlte uns das nötige Glück. Wir waren zu wenig spritzig, was sich in der Konzentration widerspiegelte.“ Wie hat sich der Berner Goalie auf seine heutige Aufgabe vorbereitet und welche Schlüsse gilt es aus dem heutigen Spiel zu ziehen? „Ich sehe vor dem Spiel auf ein leeres Blatt Papier. Wir müssen noch mehr Druck aufs gegnerische Tor erzeugen, dazu solider stehen und die sich bietenden Möglichkeiten effizient nutzen!“

Testländerspiel
Schweiz - Finnland 0:3 (0:1, 0:2, 0:0).


Kleinholz, Olten
5683 Zuschauer
SR Popovic/Mandioni; Abegglen/Kaderli

Tore:
- 1:06 Niskala (Aalto / Ausschluss Romy) 0:1
- 23:22 Hyvönen (Aalto, Hirschovits) 0:2
- 36:07 Koskenkorva 0:3

Strafen:
6 x 2min plus 10min (Seger) gegen Schweiz
5 x 2min gegen Finnland

Aufstellungen:

Schweiz: Bührer; Bezina, Blindenbacher; Seger, Helbling; Furrer, Gobbi; Josi, Diaz; Rüthemann, Plüss, Gardner; Monnet, Sannitz, Sprunger; Paterlini, Ziegler, Romy; Déruns, Jeannin, Lemm.

Finnland: Riksman; Mäenpää, Seikola; Aalto, Niskala; Saravo, Lehtonen; Hyvönen, Pyörälä, Hirschovits; Makkonen, Vahalahti, Kerman; Koskenkorva, Koskiranta, Erkinjuntti; Heino, Komarov, Wärn.

Bemerkungen: Schweiz ohne Reichert, Wirz und Bärtschi. Finnland ohne Niinimaa und Nummelin. – Severin Blindenbacher absolviert heute sein 101. Spiel in der Nationalmannschaft. Das Jubiläum konnte der Schweizer Verteidiger in Schweden beim Sieg feiern.



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