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Bericht:

Schweiz fegt Frankreich vom Eis



Von Martin Merk

Im Brückenkopf Ajoie regiert die Schweiz. Diese Weisheit machten auch die hiesigen Hockeyaner klar und fegten in Porrentruy die Franzosen mit wehenden Fahnen mit 10:1 vom Eis.

Nach anfänglichem Abtasten zeigte sich schnell, wer vor 3390 Zuschauern Herr im Haus ist. Schon nach 16 Minuten stand es uneinholbar für die Franzosen 4:0. Dies war jedoch nur der Anfang eines munteren Toreschiessens zur Unterhaltung der Fans auf der antiken Kunsteisbahn Voyeboeuf.

Das Toreschiessen eröffnete jene Linie, die für insgesamt sechs Treffer verantwortlich war. Hnat Domenichelli erzielte in der 8. Minute den Führungstreffer, Félicien Du Bois doppelte fünf Minuten später im Powerplay nach und in der 16. Minute reagierte Julien Sprunger als Erster, als der unsichere Torhüter Eddy Ferhi einen abgeprallten Schuss nicht unter Kontrolle brachte. Eine Minute später kam Kevin Romy voran und bedient mit einem Querpass Ryan Gardner, der zum 4:0 einschob. Es war nicht die einzige Situation, in welcher die französische Abwehr wenig von ihrer WM-Zugehörigkeit unter Beweis stellte.

Julien Derosiers verkürzte zwar mit einem Powerplay-Tor noch zum 4:1, doch es blieb das einzige Lebenszeichen. Roman Wick nach einem Querpass vor dem Tor von Sprunger stellte den Vier-Tore-Vorsprung ebenfalls im Powerplay wieder her.

Auch im Mitteldrittel dominierten die Schweizer das Spiel ohne einen enormen Aufwand dafür betreiben zu müssen. Raffaele Sannitz erzielte zwei weitere Tore für die erfolgreiche zweite Linie, wobei das zweite ein Hoffnungsschuss von der Seite war, der via Goalie Ferhi im Tor landete. Im letzten Drittel wurde auch Du Bois zum Doppeltorschützen.

Nach dem Tor vom Neuenburger Du Bois blieb es dann auch beim 10:1. Es war der höchste Sieg von Ralph Krueger in seinen elf Jahren als Nationaltrainer und der höchste Sieg, seit die Schweiz 1996 an der B-WM in Eindhoven die Niederlande mit demselben Resultat besiegte.

Daniel Manzato, Torhüter Schweiz: "Es lief sehr gut für uns. Es war ein bisschen speziell hier, und wirklich kalt, aber die Fans haben und von Beginn an gut angefeuert. Man muss als Goalie immer bereit und konzentriert sein, auch wenn es nicht viel Arbeit gibt. Solche Spiele sind für einen Torhüter nicht so einfach. Wir haben unser Spiel vom Anfang bis zum Schluss gut durchgespielt und wir gestanden ihnen ein Minimum an Chancen zu. Für mich geht es darum, in jedem Spiel das Beste geben im Nationalteam und bei Rapperswil, und dann bekomme ich vielleicht eine Chance an einem grossen Turnier."

Félicien Du Bois, Verteidiger Schweiz: "Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, defensiv gut gespielt und unsere Chancen genutzt. Für mich war es natürlich schön, zwei Tore zu schiessen, ich bin mir nicht gewohnt, so oft zu treffen."

Eddy Ferhi, Torhüter Frankreich: "Wir wussten, dass es schwierig wird, aber nicht so. Es hat uns am Spielrhythmus auf diesem Niveau und auf dieser Geschwindigkeit gefehlt. Die Schweizer lassen das Spiel viel schneller laufen und reagieren besser auf Abpraller."

Telegramm:

Schweiz - Frankreich 10:1 (5:1, 4:0, 1:0)
Voyeboeuf, Porrentruy. - 3390 Zuschauer. - Schiedsrichter: Rochette/Stalder, Fluri/Niquille.
Tore: 7:20 Domenichelli (Sannitz, Sprunger) 1:0. 13:53 Du Bois (Sprunger, Domenichelli/Ausschluss Lussier) 2:0. 15:07 Sprunger (Domenichelli, Sannitz) 3:0. 16:03 Gardner (Romy) 4:0. 17:12 Desrosiers (Amar, Stéphane Da Costa/Ausschluss Lemm) 4:1. 18:17 Wick (Sprunger, Diaz/Ausschluss Teddy Da Costa) 5:1. 27:04 Lemm (Wick, Jeannin) 6:1. 28:35 Sannitz (Diaz, Sprunger) 7:1. 35:17 Monnet (Romy) 8:1. 37:22 Sannitz (Sprunger, Monnet) 9:1. 42:47 Du Bois (Domenichelli, Sprunger/Ausschluss Sacha Treille) 10:1.
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 7-mal 2 Minuten gegen Frankreich.
Schweiz: Manzato (31:07 Stephan); Du Bois, Hirschi; Diaz, Blatter; Höhener, von Gunten; Blum, Furrer; Lemm, Jeannin, Wick; Sprunger, Sannitz, Domenichelli; Gardner, Romy, Monnet; Bärtschi, Savary.
Frankreich: Ferhi (40:00 Hardy); Bachet, Amar; Quessandier, Besch; Manavian, Auvitu; Pain, Igier; Desrosier, Stéphane Da Costa, Bellemare; Teddy Da Costa, Gras, Lussier; Sacha Treille, Raux, Tardif; Lamperier, Henderson, Romand.
Bemerkungen: Schweiz ohne Bieber (verletzt). – Zu den besten Spielern gewählt: Hnat Domenichelli; Vincent Bachet.



Fotos von Christian Häusler ©   |Diashow anzeigen