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Bericht:

Schweizer besiegen auch Kanada



Von Martin Merk

Die Schweizer Nationalmannschaft schafft auch gegen Kanada einen knappen Sieg und bezwingt ihren Gegner mit 2:1 nach Verlängerung. Nun kommt es morgen Abend zum "Finale" um den Turniersieg gegen Deutschland.

Der Schweizer Nationalmannschaft erwartete gegen die Auswahl der DEL-Kanadier eine physische Partie, der es aber oft an spielerischen Glanzpunkten fehlte. 34:30 lautete nach 60 Minuten die Schussstatistik zu Gunsten der Kanadier, doch schön herausgespielte Chancen waren dies meist nicht, dafür war viel Arbeit dabei.

Die grösste Chance zu Spielbeginn verpasste Janick Steinmann als er in Unterzahl zu einer Kontermöglichkeit kam, jedoch nur den Pfosten traf. Seine Sturmreihe mit seinem Davoser Teamkollegen Dino Wieser und Simon Moser gehörte zu jenen Akteuren, die nach dem Spiel nach Hause reisen, weil das Kader fürs letzte Spiel von morgen gegen Deutschland um zehn Spieler reduziert wird.

Das Drittel schien trotz Feldvorteilen der Kanadier torlos zu enden, bis 30 Sekunden vor der Pause Damien Brunner nach einem Passspiel mit Simon Lüthi mit einem ansatzlosen Schuss von hinter dem Bullykreis zur 1:0-Führung traf.

Die Führung währte im Mitteldrittel allerdings nicht lange, sondern bloss 45 Sekunden lang. Adam Mitchell nahm den Pass von hinten wenige Meter vor dem Schweizer Torhüter Leonardo Genoni an und leitete ihn sogleich mit einem Flachschuss in die nahe Ecke ins Tor.

Das Spiel blieb über lange Strecken ohne wirklich zwingende Chancen. Die Schweizer erspielten sich gegen Spielende zwar immer wieder Tormöglichkeiten, erschienen bei ihren Angriffsbemühungen jedoch zu ungestüm und ohne das nötige Abschlussglück. Der Trainer Sean Simpson hatte dabei auch nahezu auf zwei Linien reduziert und schenkte vor allem jenen um Paul Savary (mit den Zuger Flügel Brunner/Schnyder) und Kevin Romy (mit Hollenstein/Neuenschwander) das Vertrauen, bei denen sich aber eine gewisse Müdigkeit bemerkbar machte.

In der Verlängerung vermochten die Schweizer eine Unterzahlsituation zu überstehen. Der "Sünder" Fabian Schnyder vergab dabei auch die grösste Chance als er von der Strafbank zurückkam und alleine aufs Tor losziehen konnte, jedoch vor dem Tor stolperte.

1,3 Sekunden vor Schluss traf dann Damien Brunner ins Tor, nachdem er den Torhüter Fred Brathwaite ausgespielt hatte, doch ein Verteidiger verschob das Tor. Die Schiedsrichter schienen weder ein "technisches Tor" noch einen Penalty geben zu wollen. Nach heftigem Einreden der Schweizer entschieden sie jedoch zumindest auf Penalty. Brunner nahm gleich selbst anlauf - und diesmal traf er ohne Umwege.

"Wir kamen im ersten Drittel unter die Räder, haben es gegen die Kanadier jedoch aufgenommen und hatten auch einen starken Torhüter mit Genoni", sagte der Doppeltorschütze Brunner nach dem Spiel.

"Kanada machte uns zum Beginn viele Probleme für ein, fast zwei Drittel. Wir spielten im Schlussdrittel besser und waren in diesem verrückten Ende erfolgreich", fasste Simpson zusammen. "Ich bin glücklich, dass unsere jungen Spieler so erfolgreich sind."

Die Schweizer führen die Tabelle damit mit fünf Punkten an vor Deutschland mit vier Zählern. Morgen treffen die ewigen Rivalen aufeinander, wobei für beide nur der Sieg zählt. Die junge Mannschaft Simpsons darf in München eine hitzige Atmosphäre in einer wahrscheinlich ausverkauften Olympiahalle erwarten.

Telegramme:
Schweiz - Kanada 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 1:0) n.V.
Olympiahalle, München. - 3000 Zuschauer. - SR: Piechaczek/Zehetleitner, Engelmann/Schrader (alle D).
Tore: 19:30 Brunner (Lüthi) 1:0. 20:45 Mitchell (MacDonalds, Scalzo) 1:1. 64:59 Brunner (Penalty) 2:1.
Schweiz: Genoni (Ersatz: Conz); Lüthi, Grossmann; Blum, Diaz; Gobbi, Mercier; Geering, Jobin; Neuenschwander, Romy, Hollenstein; Brunner, Savary, Schnyder; Moser, Steinmann, Wieser; Suri, Froidevaux, Berger.
Kanada: Brathwaite (Ersatz: Aubin); Regehr, Walser; Scalzo, Manning; Julien, Blanchard; Mitchell, MacDonald, Dzieduszycki; Goren, hahn, Robinson; Milley, Schneider, Bouck; James, Beechey, Kemp.
Bemerkungen: 6:21 Pfostenschuss Steinmann. 34:05 Schweizer Treffer nicht gegeben, da Tor vorher verschoben. - Time-outs: 32:16 Schweiz, 62:24 Kanada.



Fotos von Tobias Schlegel ©   |Diashow anzeigen