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Bericht:

Deutschland gewinnt "Jugend-Duell" und den Deutschland Cup



Von Martin Merk

Die Schweizer Nationalmannschaft erlitt nach den Siegen gegen Kanada und die Slowakei im abschliessenden Spiel gegen Deutschland eine 1:2-Niederlage. Damit gewinnen die Deutschen ihr Heimturnier erneut, während sich die Schweizer mit dem zweiten Rang begnügen müssen.

Während die Siege davor eher als Überraschung einzustufen waren aufgrund der Unerfahrenheit der Mannschaft, darf die Niederlage gegen die Deutschen wie schon an der WM durchaus als Enttäuschung bezeichnet werden. Der "Unerfahrenheitsbonus" galt in diesem Nachbarduell nicht mehr, da auch die Deutschen mit einer ähnlichen Strategie fuhren. Während Sean Simpson in der selbsternannten "U25-Nationalmannschaft" 14 Spieler aufstellte, die 25 Jahre oder jünger sind, hatte Uwe Krupp gar 17 Spieler im Team, die nicht älter als 25 Jahre sind.

In ihrer "Future Week" hatten die Deutschen damit die Nase vorn und es waren ausgerechnet die unerfahrenen Spieler, die vor dem Tor erfolgreich waren. Daniel Pietta bestritt in München seine ersten Länderspiele überhaupt, während Simon Danner davor lediglich zwei WM-Vorbereitungsspiele absolvierte und seither während über drei Jahren nicht mehr berücksichtigt worden war.

Das Spiel war wie so oft im "ewigen Duell" etwas krampfhaft. Die Schweizer und die Deutschen schenkten sich nichts und Checks wurden artig fertig gemacht. Die grössten sichtbaren Unterschiede waren die unterschiedlichen Regelauslegungen in der NLA und DEL, wobei sich die Schweizer mit der verhältnismässig kleinlich geführten Spielleitung schwerer taten und zu Beginn viel Strafen kassierten.

Das erste Drittel lief dann auch zu Gunsten der Deutschen ab. Philip Gogulla und Michael Wolf zwangen Daniel Manzato schon in der 4. Minute während eines Powerplays zu Glanzparaden. Der Strafenverteilung entsprechend lautete die Schussstatistik 18:6 für Deutschland. Dies änderte sich jedoch in der Folge zu Gunsten der Schweizer, welche in den nächsten zwei Dritteln 25:22 Schüsse aufweisen konnten.

Auch im Mitteldrittel war es ein Spiel mit viel Körperkontakt, wobei sich dies im Gegensatz zu den Szenen nach dem WM-Viertelfinalspiel in Mannheim in den Grenzen der erlaubten Härte hielt, bis es nach sechs Minuten zur ersten (und nicht letzten) kleinen Schlägerei kam. In der 33. Minute vergab nach einem Doppelpassspiel zwischen Denis Hollenstein und Julien Sprunger der Freiburger eine riesige Chance, doch die Schweizer nutzten das Powerplay im nächsten Spielzug, als Kevin Lötscher aufs Tor lief und mit etwas Glück traf.

Die Deutschen kämpften sich jedoch zurück und 65 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels traf Danner mit was wir ein "Buebetrickli" nennen zum Ausgleich. Auch zu Beginn des Schlussdrittels gab es für Manzato eine "kalte Dusche". Pietta traf in der 46. Minute mit einem ansatzlosen Schuss aus dem Bullykreis zur erstmaligen Führung für die Deutschen. Diese vermochten sie zu verteidigen und dank dem 2:1-Sieg das Turnier erneut gewinnen.

"Wir hatten einen schweren Start. Nachher wurden wir besser, aber es hatte leider nicht gereicht", sagte der Trainer Sean Simpson nach dem Spiel. "Ich bin stolz auf unsere junge Mannschaft. Nur drei Gegentore zu kassieren ist nicht schlecht und wir sind zufrieden."

Telegramm:
Deutschland - Schweiz 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)
Olympiahalle, München. - 6500 Zuschauer. - SR: Schimm/Zehetleitner, Büse/Sauer (alle D).
Tore: 33:12 Lötscher (Blum/Ausschluss Hager) 0:1. 38:55 Danner (Kohl, Pietta) 1:1. 45:38 Pietta (Schymainski) 2:1.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Deutschland, 8-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Deutschland: Endras (Ersatz: Ehelechner); Krueger, Köttstorfer; Kohl, Kettemer; Reul, Müller; Goc, Petermann; Wolf, Hospelt, Gogulla; Reimer, Olver, Hager; Danner, Pietta, Schymainski; Maurer, Weiss, Kink.
Schweiz: Manzato (Ersatz: Conz); Gobbi, Ramholt; Von Gunten, Du Bois; Jobin, Blum; Mercier; Neuenschwander, Romy, Vauclair; Sprunger, Bykov, Bodenmann; Lötscher, Hollenstein, Ehrensperger; Berger, Froidevaux, Suri.
Bemerkungen: Schweiz ab 59:25 ohne Torhüter. 59:31 Time-out Schweiz.



Fotos von Tobias Schlegel ©   |Diashow anzeigen